Fallbericht: Akupunktur und Osteopathie bei einem Pferd mit Cushing und chronischer Hufrehe

Der 33 Jahre alte Isländer Wallach leidet seit Jahren an chronischer Hufrehe, verursacht durch das Equine Cushing Syndrom. Wegen der milden Symptome (lediglich vermehrtes Liegen), wurde die subklinische Hufrehe und auch das Cushing Syndrom bei dem alten Isländerwallach zunächst nicht erkannt. Erst als vor 1,5 Jahren ein heftiger Hufreheschub auftrat, wurde die Besitzerin auf das Problem aufmerksam, und ein Cushing-Test wurde durchgeführt.

Er bekam täglich ein Schmerzmittel und eine 3/4 Tablette Prascend, sowie Crategus. Leider wurden die Hufe über viele Monate von einer Hufpflegerin in kurzen Abständen trotz geringen Hufwachstums sehr kurz geraspelt, so daß das Pferd Schmerzen im Bereich der Huflederhaut hatte.

Der Isländer wurde mir wegen seines schlechten Allgemeinzustandes vorgestellt. Er war appetitlos, desinteressiert bis apathisch und zeigte deutliche Schmerzsymptome. Seine Muskulatur, besonders im Bereich der Schultern, der Kruppe und Hinterhand war völlig verspannt. Laufen, selbst längeres Stehen war nur mit Hufschuhen möglich, die er fast 24 Stunden trug.

Akupunktur und Osteopathie, ergänzt durch traditionelle chinesische Kräuter

Beim ersten Termin wurde das Pferd von mir zunächst osteopathisch untersucht und behandelt. In Kombination mit der anschließenden Akupunkturbehandlung konnte erfreulicher Weise schon nach der ersten Behandlung eine sichtbare Verringerung der Schmerzsymptome erreicht werden.

In den folgenden Wochen wurden 2 weitere Akupunkturbehandlungen durchgeführt und die Behandlung durch traditionellen chinesische Kräuter ergänzt. Der Wallach fing wieder an mit Appetit zu fressen, war deutlich wacher und wieder an seiner Umwelt interessiert. Er lief viel mehr und lag deutlich weniger, die Hufsohle war nicht mehr druckempfindlich.

Hufschuhe benötigte er aktuell nur noch selten. Das Schmerzmittel konnten inzwischen abgesetzt werden. An Tagen mit deutlichen Wetterwechseln hat er noch Probleme.

Der Allgemeinzustand des Pferdes hat sich insgesamt deutlich verbessert. Die Muskulatur ist insgesamt viel weicher und ohne Verspannungen. Der Wallach ist weiter in Behandlung, denn das Ziel ist es, seinen Zustand stabil zu halten bzw. weiter zu verbessern.

Was ist das Equine Cushing Syndrom?

Diese Erkrankung kommt häufig bei älteren Ponies und Pferden vor. Verantwortlich für die Erkrankung ist eine hormonelle Fehlregulation des Körpers durch ein vermehrtes Wachstum von Zellen in der Hirnanhangsdrüse. Diese Zellen produzieren Hormone und verursachen so eine Störung des gesamten Stoffwechsels.

Welche Symptome können auftreten?

Durch die Stoffwechselstörung können verschiedene Krankheitsanzeichen auftreten. Dazu gehören Insulinresistenz und Hureheschübe, übermäßiges Fellwachstum und fehlender Fellwechsel (Winterfell im Sommer), starkes Schwitzen, vermehrtes Trinken und vermehrtes Pinkeln. Auch Muskelabbau, Gewichtsverlust, Schwäche und Müdigkeit, eine schwaches Immunsystem mit schlecht heilenden Wunden und eine Anfälligkeit für Infektionen, sowie einige weitere Symptome können auftreten.

Wie kann festgestellt werden, ob ein Pferd Cushing hat?

Um die Erkrankung festzustellen, muß bei Ihrem Pferd eine Blutprobe entnommen werden. Im Blut wird der ACTH-Wert bestimmt (ACTH = Adrenocorticotropes Hormon). Ein erhöhter Wert ist ein Hinweis auf Cushing. Ein anderer wichtiger Test ist der sog. Dexamethason-Suppresionstest. Hierbei wird nach der Blutentnahme ein Kortisonpräparat gespritzt. Danach müssen 2 weiter Blutproben 15 und 19-24 Sunden nach Verabreichung des Kortisons genommen werden. Hierbei wird die Antwort des Körpers auf die Kortisongabe beurteilt. Bei gesunden Pferden kommte es durch die Kortisonverabreichung zu einer Absenkung der körpereigenen Kortisolproduktion, was im Blut messbar ist. Bei Cushing-Pferden fehlt die diese Regulation.

Eine weiter Stoffwechselstörung beim Pferd, die mit Hufrehe einhergeht ist das Equine Metabolische Syndrom (EMS):

https://inahofheinz.de/ems-equines-metabolisches-syndrom/

Wenn Sie Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf!

 

 

Eine sehr agile, 6-jährige Mischlingshündin wurde mir nach einem Titt durch ein Pferd vogestellt.  Äußerlich waren keine Verletzungen sichtbar. Seit dem Vorfall lahmte sie hinten rechts und hatte Probleme beim Treppensteigen. Die Symptome traten vor allem nach längeren Spaziergängen auf.

Bei meiner osteopathischen Untersuchung konnte ich Einschränkungen der Beweglichkeit (sogenannte osteopathische Läsionen oder Dysfunktionen) im Bereich der Lendenwirbelsäule, der rechten Hüfte, des rechten Knies und des rechten Sprunggelenks feststellen.

Die Hündin wurde von mir osteopathisch behandelt, wobei ich mit sanften Grifftechniken die Blockaden im Lendenwirbelbereich und die Spannungen im Bereich der Hüfte, des Knies und des Sprunggelenks lösen konnte. Mit der anschließende Akupunkturbehandlung wurde der harmonische Fluss von Qi und Blut wieder hergestellt. Trotz ihres ungestümen und ungeduldigen Wesens konnte sie die Behandlung sichtlich genießen und sich dabei entspannen.

Nach der Behandlung trat die Lahmheit nicht mehr auf. Auch das Treppensteigen war wieder möglich.

In diesem Fall hat eine einmalige Behandlung genügt. In der Regel sind jedoch mehrere Behandlungen nötig, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Das gilt vor allem für chronischen Erkrankungen und für ältere Tiere.

Der Fall zeigt aber, dass nicht nur Hunde mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Arthrosen der Hüfte oder der Wirbelsäule von Akupunktur und Hundeosteopathie profitieren können. Auch Hunde mit akuten Bewegungseinschränkungen ohne strukturelle Schäden sprechen gut auf Akupunktur und Osteopathie an.

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